Mit Robin Hood und Fun zur Golfplatzreife
Juli
Das einzige, was zur Zeit in Deutschland blüht ist die Schwarzarbeit und der Golfsport. Eigentlich passt das zwar nicht zusammen, aber bereits im letzten Jahr gab es 30.000 neue Golfer, die alle ihre Platzreife benötigen. Ich konnte mir mit vier Anfängern einmal anschauen wie bei der Firma "Golf und fun" aus Piding so ein " Platzreifekurs in fünf Tagen" abläuft. Ein Erfahrungsbericht von Ralf Scheuerer.
Zuerst war ich natürlich sehr skeptisch, als ich das Angebot von Petra Mitchell, Inhaberin vom Veranstalter " Golf und fun" bekommen habe. Golfplatzreife in fünf Tagen, das kann doch gar nicht funktionieren. Die meisten haben doch normalerweise am Anfang mit ihrer Ausrüstung und mit ihrem Schwung soviel zu tun, dass sie mit Etikette und Golfregeln total überfordert sind. Aber ich lass mich ja gern eines besseren belehren - mit einem Singlehandicap ( zur Zeit 8 mit steigender Tendenz) kann man sehr gelassen zusehen, wie sich die anderen abkämpfen müssen.
Die Kurse von "Golf und fun" finden in zwei Regionen in Bayern und Österreich statt: in Bad Gögging, ca 30 km von Regensburg entfernt, und in der Nähe von Freilassing und Salzburg. Alle Standorte sind landschaftlich unheimlich reizvoll gelegen. In Bad Gögging sind es eher die sanften Hügel der Holledau ,die das Auge anziehen, in der Region um Freilassing und Salzburg sind es natürlich die Berge, die nur einen Katzensprung entfernt sind.
Unsere Kursteilnehmer waren in Saaldorf ( 5 Minuten von Freilassing entfernt ) untergebracht. Die meiste Zeit außerhalb des Frühstücks und des dreigängigen Abendessens verbrachten die meisten auf dem wunderschönen Golfplatz des Berchtesgadener Landes bei Weng.
Bevor es am Montag morgen um 9 Uhr für unsere fünf Rookies ( so nennt man Anfänger beim Golf ) losging, lernten sie ihren Golflehrer Mike kennen, ein braungebrannter durchtrainierter Engländer aus Nottingham. Nottingham, Nottingham - da war doch was - a ja , Robin Hood kam doch aus Nottingham - ob der es auch so gut mit unseren Golfanfänger meint? Diese Frage konnten die Teilnehmer natürlich erst am Schluss des Kurses beantworten.
Und dann ging es für Kurt, Gabi, und zwei Monikas endlich los. Nach einer Einführung zum Thema Schlägerkunde und etwas Gymnastik wurden dann die ersten Bälle geschlagen, und dabei mussten einige feststellen, dass Golf doch nicht so einfach ist, wie es bei Tiger Woods im Fernsehen ausschaut.
Nach 2 Stunden harten Abschlagtrainings mit dem Eisen 7 auf der Driving Range war zwar die erste Lektion vorbei, aber die meisten gingen nach einer kurzen Pause gleich wieder auf die Driving Range, denn die Bälle sind im Kurspaket enthalten. Somit brachten es einige am ersten Tag auf 200 geschlagene Bälle und das trotz 34°C im Schatten und einer unglaublichen Schwüle. Muss Golf schön sein! Das alleine zeigt schon, mit welchem Feuereifer die Leute bei der Sache waren.
Leider mussten einige am nächsten Tag ihrem Trainingsfleiß mit Blasen Tribut zollen - da sie nicht locker genug waren. Etikette und die Golfregeln gehören natürlich im Platzreifekurs auch dazu. Dieser Punkt ist für den Anbieter "Golf und fun" ein ganz wichtiger Punkt, da viele Anfänger hier unheimliche Defizite haben.(Aber nicht nur Anfänger!) Somit wurde bereits ab dem zweiten Ausbildungstag nach einem langen und harten Training mit diesen Themen begonnen. Es mussten 42 Regel- und Etikette- Fragen von der Runde beantwortet werden, was dazu führte, dass ein erschöpfter Teilnehmer fragte : "wie viel Schlafsäcke bekommt man nun, wenn man ins Wasser geschlagen hat ?" Ah wie bitte - er meinte natürlich Strafschläge; wäre aber lustig wenn man bei einem Fehler immer einen Schlafsack bekommen würde, einige könnten dann allerdings vor lauter Schlafsäcken nicht mehr Golfspielen.
Dank Frau Mayr wurden die Teilnehmer beim Mayrwirt in Saaldorf jeden Abend wieder aufgepeppelt, denn bereits am dritten Tag durften die Rookies mit ihrem Robin Hood über dem Platz gehen. Gott sei Dank kennt sich dieser Held aus Nottingham sehr gut im Wald aus, denn öfter als im lieb war musste er am frühen Vormittag in diesen Wald gehen um die verunglückten Bälle seiner Nachwuchstruppe zu suchen. Nach wunderbaren fünf Tagen bei traumhaftem Wetter und ganz viel Spaß in der Guppe, durften dann am Freitag Vormittag nach einer letzten Platzbegehung die begehrten Platzreifeurkunden von Mike an die vier neuen Golfer ausgehändigt werden. Einige werden natürlich mit ihrem Pro im Golfclub noch hart an ihrem Schwung arbeiten müssen, aber der Anfang ist zu mindestens getan.
Und ich habe dabei gelernt , dass die Platzreife in fünf Tagen durchaus möglich ist, und dass ich wieder einmal einen Regelkurs oder eine Woche bei "Golf und fun" besuchen sollte. Wer nun auch gerne die Platzreife machen möchte oder sein Handicap verbessern will und das alles inklusive Halbpension, Greenfee, Bälle und 24 Trainerstunden, der kann das für 599 - 899 Euro tun: Anmeldung unter - Prospekt anfordern bei "Golf und fun" - Reisecenter Piding, Ahornstr. 30, D-83451 Piding.
Autor: Ralf Scheuerer